Sonntag, 5. Februar 2012

Twilight und Potter - Gedanken

Harry Potter ist definitiv eine meiner Lieblingsgeschichten, wenn nicht sogar DIE Lieblingsgeschichte. Seit ich das erste Buch gelesen habe mit etwa 13 Jahren, war ich der Zaubererwelt verfallen. Ich hab mit den Charakteren gelitten, ich habe mich gefreut, ich war wütend auf sie, ich war stolz - ich habe teilweise sogar gedacht, diese Welt gäbe es wirklich. Das macht eine gute Geschichte für mich aus.

Seit ein paar Jahren habe ich dann Twilight entdeckt, es aber nie gelesen, da ich keine Liebesgeschichten mag. Habe natürlich mitbekommen, worum es dort geht und fragte mich mehrmals: WTF? Dies soll kein Twilight-Hate-Post werden, denn das wäre ja lächerlich ^^ Ich habe wirklich jahrelang gesagt, ich finde Twilight unfassbar schrecklich und konnte nicht verstehen, dass man das besser finden kann als Harry fucking Potter. Bis mir vor ein paar Wochen aufgegangen ist, dass man die beiden Geschichten schlichtweg nicht in einen Pott schmeißen sollte, da beide Geschichten eine komplett andere Thematik behandeln.

In Harry Potter geht es um Freundschaft, die Macht der mütterlichen Liebe, Mut und seine größten Ängste zu besiegen. In Twilight geht es um eine tiefe romantische und irrationale (verzeiht mir) Liebe. Da ich Twilight nicht gelesen habe, will ich darüber auch gar nichts Schlechtes schreiben.

Ich habe tatsächlich bisher alle Filme gesehen und muss sagen, dass die Filme gar nicht so schlecht sind. Die Kulissen sind hübsch, die Stimmung ist toll, die Musik ist wirklich schön und es gibt sogar einige liebenswerte Charaktere. Ich finde Kristen Stewart schrecklich eindimensional und ich finde das Frauenbild, das Bella verkörpert schrecklich altmodisch, denn im Gegensatz zu Hermione in Harry Potter, leidet sie einfach entsetzlich viel und ergibt sich ihrem Schicksal. Hermione ist stark, klug und absolut emanzipiert. Mich stört an Twilight, dass Bella sehr hilflos wirkt und nicht in der Lage ist, etwas alleine zu bewältigen, stattdessen nimmt sie nicht mehr am Leben teil, wenn Edward sie verlassen hat. Natürlich bietet Bella auch viel Idenfikationspotenzial, denn wer hatte nicht schonmal diesen schrecklich schmerzenden Liebeskummer? Ich kenne das Gefühl auch, natürlich. Aber sollte man jungen Frauen nicht ein Vorbild geben? Eine Protagonistin entwerfen, die trotz allem stark bleibt und sich selbst überwindet und nicht dazu aufruft, sich selbst aufzugeben, nur weil die große Liebe sie verlassen hat? Den Anspruch hat die Saga von Stephenie Meyer nicht.

Wenn man einfach davon ausgeht, dass man beides nicht vergleichen sollte und kann, dann ist man durchaus in der Lage, Twilight als unterhaltsame Liebesgeschichte mit jede Menge Drama zu mögen und Harry Potter als der Epos, der mit seinen Lesern erwachsen wird und ihnen den Zauber der Kindheit so lang wie möglich zu erhalten und ihnen zudem eine Menge Werte vermitteln kann.

Also, nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sondern beides mögen, für das was es ist :)



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